Kuba Teil 8: Über Las Tunas und Cayo Coco nach Cayo Guillermo
Wir machten uns also wieder auf den Weg gen Norden. Die letzten Urlaubstage wollen wir noch an Stränden verbringen. Weniger Kultur, mehr Erholung. Da Cayo Coco & Cayo Guillermo zur Inselgruppe Jardines del Rey (Gärten des Königs) gehören und Kuba dort die schönsten Strände zu bieten hat, liegt es nahe, dass wir uns dort eine Unterkunft suchen.
Wie bereits im vorherigen Post erwähnt, würden wir die Strecke von Baracoa nie an einem Tag zu den Inseln schaffen. Unser Ziel ist es, es wenigstens bis Las Tunas zu schaffen. Hier müssten wir uns dann wegen einer Casa umschauen und hoffe, dass wir etwas passables finden. Auf dem Weg über die Bergkette, sehen wir natürlich wieder alle Straßenverkäufer, die bereits am Vormittag frustriert in ihren schattigen Verstecken sitzen, um dann rechtzeitig bei potenziellen Käufern vor den Wagen springen zu können. Für unsere Anti-Kauf-Haltung wird uns eine Wasserflasche nachgeworfen. Es tut mir ja schon Leid, aber man kann halt nicht alle retten und wir versuchen mit Sachspenden schon wenigstens einen kleinen Teil beizutragen.
![]() |
Bis Guantanamo schaffen wir es ganz gemütlich. Ist ja auch keine Kunst, wenn es nur eine Hauptstraße gibt. Aber zwischen Guantanamo und der Autopista Nacional 1 scheitern wir mal wieder mit wehenden Fahnen. Bis heute begreife ich nicht so ganz, wie wir da eigentlich gefahren sind. Zwischen der Abbildung auf google Maps (späterer Blick darauf), unserer Straßenkarte und der Beschilderung und dem Wegenetz vor Ort scheinen Welten zu liegen. Wir fahren im Kreis, wir fragen, schauen nochmal auf die Karte, nix hilft. Wir drehen uns im Kreis und die Befürchtung steigt, dass wir wieder diese sehr unwegsamen Hinterstraße fahren.
Wir sagen uns schließlich, dass es scheiß egal ist. Irgendwie werden wir das schon meistern. Wie wir eben auch alles andere gemeistert haben. Wenn es an Kreuzungen keine Beschilderung mehr gibt wie zuvor, dann muss es eben gerade aus sein, auch wenn die asphaltierte Straße endet. Ehrlich gesagt nervt mich das als Deutscher. Schilderwald hin oder her. Hier ist es so kurios, dass es eben manchmal die Ausschilderung gibt, auch wenn es nicht unbedingt nötig ist und wenn es dringend notwendig wäre, dann fehlt es. Ich verfluche Kuba in diesen Minuten. Ich bin aber selber Schuld, wollte ich doch nicht in die allzu touristische Umgebung.
Und tatsächlich irgendwie schaffen wir es zur Autopista, die den Süden mit dem Norden verbindet. Nun ist es wirklich keine Kunst mehr. Die Straße ist befestigt und gut erkenntlich. Am frühen Abend schaffen wir es dann auch nach Las Tunas und bemerken, dass dies eigentlich eine ganz bezauberndes kleines Städtchen ist. Auch wenn wir nicht sehr viel Zeit dort verbringen, geschweige viel davon sehen, gibt es von mir ein empfehlenswert.
Diesmal wollen wir unser Glück mit dem Reiseführer versuchen. Dort ist das Motel El Cornito eingetragen und klingt ganz angenehm. Die Wegbeschreibung ist allerdings nicht wirklich brauchbar. Über Hinterstraßen finden wir die Anlage, allerdings sieht es eher nach einer bereits vor Jahren verlassenen Bungalowsiedlung aus. Bis auf die Menschen, die Abkühlung am und im See finden, ist die Anlage unbelebt. Ohne Frage machen wir uns zurück in die Stadt.
Unsere Unterkunft finden wir durch Anfragen bei Leuten, an denen das bekannte Casa Particulare Zeichen hängt. Der junge Herr führt uns jedoch zu einem anderen Haus, welches glücklicherweise nicht an der Hauptstraße liegt. Wir können uns das Zimmer (beinahe Wohnung, da es auch ein Wohnzimmer mit kleiner Theke und Spülbecken gibt) anschauen bevor wir uns entscheiden. Die Wohnung kostet (wenn ich es richtig in Erinnerung habe) 20CUC plus 5€ für Frühstück, ist wohl gerade fertiggestellt worden und das Auto kann auf den abschließbaren Hinterhof geparkt werden. Die Entscheidung fällt leicht und schnell.
Eigentlich hatten wir bisher nirgendwo Probleme mit unserem Auto, da sich die Kubaner scheinbar aber untereinander nicht trauen, weckt das auch in uns den Argwohn. Das geht um wie eine Krankheit. Ich weiß nicht, ob es immer so berechtigt ist und bin froh, dass auch nie etwas passiert ist. Wer will im Urlaub schon solchen Ärger.
Zu Fuß machen wir uns auf den Weg zum Stadtzentrum, um uns ein Restaurant zu suchen. Auf der Vicente Garcia werden wir auch fündig. Dort ist die Auswahl, wenn auch überschaubar, doch recht groß. Wir entscheiden uns für eines, dass durch die Bemalung einer Wand ins Auge fällt. Das Essen ist eher durchschnittlich gut. Irgendwann zwischendurch wird durch ein Vorfall auf der Straße, die Restauranttür geschlossen. Ich kann mich nicht mehr ganz erinnern warum, aber man bemerkt wieder, wie sehr die Touristen vor möglichen Schwierigkeiten abgegrenzt/geschützt werden. Beim alltäglichen Geschäft sind die Kubaner recht gemächlich in ihrer Tätigkeit, droht aber eine Gefährdung dann sind sie so auf Zack, als wenn sie die ganze bis dahin eingesparte Energie mit einmal loswerden wollen. Versteht mich nicht falsch. Wir haben unsere Uhren zu Hause gelassen und keinen Zeitdruck. Wir sollten es locker nehmen, aber wenn man in einigen Geschäften der Bedienung die Schuhe besohlen kann, wenn sie geht, dann kann es durchaus trotzdem nerven. Als Europäer oder eben als Deutscher kann jedenfalls ich nicht so entspannt sein. Dazu fehlt mir wohl das entsprechende Gen ;) .
Egal. Ich schweife ab. Wenn ihr auf der Durchreise von Havanna nach Santiago seid, dann macht doch einen ganzen oder auch 2 Tage Halt in Las Tunas. Es lohnt sich.
Am nächsten Tag hatten wir noch ca. 4-5 Stunden Fahrt vor uns. Selbst um Diego de Ávila herum haben wir es diesmal prima geschafft. Hier ist die Ausschilderung wirklich gut und unseren Abzweig Richtung Cayo Coco finden wir dann auch recht schnell. Noch bevor wir die Inseln befahren dürfen, müssen wir uns an einer Passkontrolle melden. Bis dahin war uns nicht klar gewesen, dass nur Touristen und Mitarbeiter der Hotelanlage auf die Insel kommen. Allen anderen Kubaner, exklusive Polizei natürlich, ist das Betreten der Insel untersagt. Das ist natürlich bitter, allerdings hat dies auch einen tieferen Grund. Auf die Insel führt ein ca. 30km langer Damm. Irgendwo hatte ich zuvor gelesen, dass der Bau des Dammes dazu geführt hat, dass das Gewässer zwischen den Inseln langsam verlandet. Da die Inseln als Naturschutzgebiet deklariert sind, hat die Regierung einen „sanften Tourismus“ verordnet. So sind nur einige wenige All-Inclusive Anlage vorhanden (allerdings mächtig große Dinger) und die Ökologen versuchen eine Balance zwischen Tourismus und Erhaltung der Artenvielfalt zu gewährleisten.
![]() |
Damm zu Cayo Coco |
Apropos All-Inclusive Anlagen - wir sind nun im „Paradies“ angekommen, aber wo sollen wir eigentlich übernachten. In den Hotelanlagen werden wir abgewiesen oder sollen pro Nacht horrende Preise zahlen. Nix da. Es gibt lediglich 1 Casa mit 2 Zimmern auf der Cayo Coco. Meine Mutter sieht dann zwischen einer der Hotelanlagen und dem Hafen auf der Cayo Guillermo, so etwas wie eine klitzekleine Anlage, die man beinahe auch als Hotel bezeichnen könnte (Casa Gregorio). Es sind nur ein paar wenige Leute unterwegs und alles scheint noch im Aufbau zu sein. Auf Nachfrage wird uns aber ein Zimmer (25Cuc inkl. Frühstück) gezeigt und natürlich nehmen wir das. Die Anlage ist wirklich entzückend. Es gibt eine Bar/Restaurant, Pool, kleinen Parkplatz und nur ca. 20Zimmer (plusminus). Überraschenderweise machen hier doch ein paar Kubaner Urlaub. Wenn man es hochzählt, sind wir trotzdem nicht mehr als 20 Gäste, die Kinder mit eingeschlossen.
Das Zimmer ist etwas schwierig, die Klospülung tropft, so dass ich mich im Bad fast akrobatisch überschlage und der Kühlschrank funktioniert auch nicht. Und auch das Austauschgerät mag nicht so wirklich in diesem Zimmer funktionieren. Das Essen und der Pool schlägt aber alles. Die Köche sind wirklich sehr freundlich und lustig drauf. Es herrscht ein angenehmes familiäres Klima. Der Pool ist über den Tag so aufgeheizt, dass man am Abend sehr angenehm darin noch ein paar Bahnen ziehen kann. In der Nacht wird auf kubanischer Art gefeiert.
![]() |
Unterkunft auf Cayo Guillermo |
Unter den Gästen befinden sich sogar ein paar wenige Kubaner, die deutsch Sprechen, und auch so können wir ganz anständig kommunizieren. Vom Hotel braucht man nur ein paar Meter um bei den touristischen Veranstaltern zu sehen. Zur Auswahl stehen u.a. Hochseeangeln, Bootsverleih, Delphinarium uvm.
Interesse am Delphinarium haben wir ja schon, obwohl mir die Art natürlich sehr missfällt. Um uns einen eigenen Eindruck zu verschaffen, machen wir einen kurzen Spaziergang dahin. Die Öffnungszeiten sind bereits vorbei uns es gibt, bis auf den allround-talentierten Wach- und Hauswart niemanden mehr. Er gibt uns in Spenglisch Auskunft zu den Preisen und den Möglichkeiten. Dann folgt der Hinweis, dass man sich die Tier auch ohne Attraktion vom Steg aus anschauen könne. Obwohl ich sehr gern mal mit Delphinen schwimmen möchte, hasse ich die Idee, dass sie akrobatische Einlagen vorführen müssen oder mich mit ihren Schauzen aus dem Wasser springen lassen sollen. Nicht nur die Haltung solcher Tiere ist furchtbar, noch furchtbarer ist der Umgang mit ihnen. So ganz verzichten wollen wir dann aber nicht, die Tier mal live zu erleben und lassen uns von dem Herren zu den Delphinen führen. Die Becken der Tiere sind zwar sauber und sehr klar, jedoch wie erwarten super klein. Immer wieder schießt mir durch den Kopf, ob man nicht irgendwo und wie, die Tier freilassen könnte, aber ich traue mich das natürlich nicht. Der besagte Herr nimmt uns bis ganz vorn an die Delphine ran und erklärt uns, dass wir aus Sicherheitsgründen nicht ins Becken zu den Delphinen dürfen. Es ist schließlich kein Trainer dabei. Er würde noch Fisch holen, solange dürfen wir uns mit Vorsicht an den Beckenrand setzen. Die Delphine kommen natürlich ran und lassen sich auch von uns streicheln. Mein Mitleid wächst mit jedem Blick auf diese armen eingepferchten Tiere. Die ganzen Wunden, die sie durch die Haltung und die Unterhaltung der Menschen auf und in ihrer Haut sichtbar tragen, tun auch mir weh. Ich kann es nicht verstehen, warum es Menschen gibt, die es toll finden, sich von diesen Geschöpfen tragen, ziehen oder sonstiges zu lassen. Irgendwie will sich mir das nicht verständlich machen. Miteinander schwimmen ist ja die eine Sache, ein andere die Tiere durch so was zu verletzen. Mit dem entsprechenden Respekt sitzen wir eine ganze Weile bei den beiden. Delphinen und genießen das beisammen sein. Der eine Delphin holt ein Blatt aus dem Wasser und hält es mir entgegen, ich nehme es ihm ab und versuche es auch wieder reinzuwerfen, aber so ein leichtes Blatt schmeißt sich nicht sonderlich gut, trotzdem bringt er es mir immer wieder. Bisher ist das Futter noch nicht da und trotzdem hat der Delphin Lust mit mir zu „spielen“.
Mit dem Herren kommt dann die Belohnung in Form von Fischstückchen und obwohl wir ihn bitte keine Akrobatik durchführen zu lassen, zeigt er uns, dass die Delphine auch auf seine Kommandos reagieren. Wenigstens ist es nur von kurzer Dauer und wir dürfen dann auch noch ein paar Stücken werfen, bevor wir uns mit einer Träne im Augenwinkel verabschieden.
Ich hab es nicht mehr ganz in Erinnerung, wie viele Menschen am Tag da mitmachen dürfen und wie häufig es angeboten wird. Er meinte, dass es nur reduziert wäre und auf 6 Delphine max. 10 Leute kommen. So ungefähr jedenfalls. Vorstellen kann ich mir das nicht unbedingt und sonst ist es kein Trost für das, was den Tieren da angetan wird.
Bei einem kleinen Umweg beobachten wir noch wilde Flamingos zwischen den Mangroven auf einem flachen Gewässer. Ich habe noch nie wildlebende Flamingos gesehen. Damit wir sie nicht verschrecken, bleiben wir in guter Distanz entfernt.
Zurück im Hotel haben wir noch eine Flasche Rum im Gepäck, die wir uns in Baracoa im Geschäft gekauft hatten. Damit bewaffnet und zusätzlich mit Limo von der Bar machen wir uns es zum Sonnenuntergang am Pool gemütlich. Entspannung heißt das Stichwort. Die letzten Tage von unserer doch schon auch anstrengenden Reise gemütlich ausklingen lassen.
Den nächsten Tag wollen wir am Strand Playa Pilar verbringen. Er soll mitunter der schönste Strand Kubas sein und auch Hemingway (wie eigentlich überall) kam hier her zum Fischen. Der Strand wurde, laut des Reiseführers, nach dem Boot Hemingways Pilar benannt. Egal woher der Name stammt und ob Hemmigway wirklich hier war. Es ist traumhaft schön. Glasklares blautürkises Wasser, beinahe weißer ganz feiner Sand und trotz Tourismus ruhig und nicht überlaufen (jedenfalls zu unserer Zeit). Wir mieten 2 Liegen, um auch etwas Schutz vor der Sonne zu haben, da es keine Palmen gibt. Am Strand kann Windsurfen, Schnorchel oder sich zu einer unbewohnten Insel mit einem Wassertaxi bringen lassen. Es gibt eine Getränkebar und ein Restaurant. Mit Kokosnuss im Wasser - ja klar, wunderbar :). Karibikfeeling und heiß ersehnte Entspannung setzt ein.
Nachdem ich nun ausgiebig Schnorcheln geübt habe, möchte ich es mir doch in einem größeren Umfang leisten. Die Furcht klammert sich zwar immer noch an mich, aber der Drang die Unterwasserwelt zu entdecken und mehr zu sehen, als es so nahe am Strand möglich ist, ist eben doch größer. Für 20Cuc (1Stunde Schnorcheln) kann ich mit einem Katamaran und 3 weiteren Touristen plus Guide rausfahren. Ich spare hier 5Cuc, da ich mein eigenes Equipment (bis auf die Flossen) mitbringe. Die Fahrt bis ans Riff dauert bereits fast eine Stunde. Durch den gemässigten Tourismus, segeln wir nämlich nur. Motorboote sind nur Ausnahmen. Ich denke mir schon, dass dann ja nicht viel Zeit zum Schnorcheln bleibt. Der Guide lässt den Anker ins Wasser und gibt uns noch kurze Anweisungen und Tipps, was man dort alles sehen kann. Mutig lasse ich mich zu erst ins Wasser und tauche somit in die Unterwasserwelt ein. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich nie geglaubt, dass ich mir das mal zutrauen würde. Angst vor tiefen Gewässern (vor allem Meer mit Haien) und Problemen mit Schnorchel im Mund haben mich bisher immer abgehalten. Nun lass ich mich aber kaum aufhalten. Es ist traumhaft schön, fast kunterbunt und die Sicht ist ausgezeichnet. So viele Fischarten und Korallen habe ich noch nicht live erlebt. Plötzlich bekomm ich doch Probleme mit der Atmung und der Guide muss mir kurz helfen, damit ich über dem Wasser kurz die Maske abnehmen kann. Danach bleibt er an meiner Seite, da alle anderen sehr gut klar kommen. Gut ist aber auch, dass er mir ganz ganz viel zeigt. Ich sehe interessante Fische, Roche, Seesterne etc. Er taucht kurz zum Grund und holt irgendein Grünzeugs hoch, reicht es mir die Hände und zeigt mir, wie ich damit die Fische anlocken kann. Es kamen so viele Fische, dass ich das Wasser beinahe nicht mehr gesehen habe. Was für eine Erfahrung. Ich konnte richtig spüren, wie die Fische mir das „Futter“ aus den Finger gezogen haben. Später holte er noch einen Seestern hoch. So einen, der ganz lange Tentakeln hat. Er setzt in mir auf die Hand, wo sich der Seestern nach kurzer Zeit wieder ins Wasser gleiten lässt. Ich bin entzückt und verzaubert, muss nicht mehr an die richtige Atmung denken, die Angst vor Haien ist nur noch schwach im Hinterkopf. Ich genieße diese Welt, die Farben, die Tiere und meinen Stolz. Leider müssen wir wieder raus. Wir waren tatsächlich eine ganze Stunde schnorcheln. Die Zeit vergeht unheimlich schnell, wenn man mit dem Gesicht im Wasser hängt und vor Begeisterung an Vielfalt nur noch quietschen will. Ich hab es geschafft. Ich war richtig schnorcheln. In dem Moment finde ich es unheimlich Schade, dass ich keine GoPro oder andere Action Kamera habe, um dies alles festzuhalten.
Die anderen 3 Mitschnorchler sind aus Polen. Auf dem Weg zurück unterhalten wir uns noch kurz. Sie hatten eine Action-Kamera dabei doch leider ist in das Gehäuse Wasser eingedrungen und nun bangen sie, ob sie das Filmmaterial überhaupt ansehen können. Sie erzählen mir, dass sie bereits an mehreren Stellen geschnorchelt sind und hier das klarste und sauberste Wasser je hatten. Wenn ich es noch zusammen bekomme, dann waren sie in Kroatien, Bali und (ich glaub) Zypern. Tut mir Leid, ich weiß es nicht mehr 100% Ich war jedenfalls erstaunt, dass der eine Ort, den ich aus anderen Berichten für ein Schnorchelparadies gehalten hatte, wohl eher enttäuschend gewesen sein. Darüberhinaus erzählen sie mir noch, dass sie auch sehr abenteuerliche Routen gefahren sind. An manchen Stellen mussten alle, außer der Fahrer, aussteigen, damit sie über die Schlaglöcher und Kuppen kamen, weil der Weg so uneben war. Es erging also auch anderen sehr ähnlich. Ich zeige es nicht, aber bin innerlich erleichtert. Manchmal hält man sich schon selbst für selten dumm oder unfähig. Wenn dann aber andere von ähnlichen Problemen erzählen und auch die Ausschilderungen und Karten für problematisch halten, dann merkt man, dass man nicht allein doof dasteht. In diesen Fällen finde ich es dann auch immer wieder gut auf andere Reisende zu stoßen und sich auszutauschen. Manchmal vergesse ich wie wichtig das auf so einer individuell gestalteten Reise ist. Notiz im Kopf Touristen sind keine Reisenden und andersherum. Es gibt eben solche und solche.
Ich habe später gesehen, dass man auch noch andere Aktivitäten am Strand machen kann. Zum Beispiel kann man da wohl auch ein Kanu mieten. Das wäre ja was für mich gewesen. Muss ich nun auf das „nächste Mal“ verschieben.
In unserer Unterkunft gibt es am Abend Fisch. Am Beckenrand sehen wir andere Gäste mit einer Art gegrilltem Fisch und Pommes. Weil es sehr lecker aussieht, möchten wir auch gern. 2 CUC kostet der Teller und ist jeden Cent wert. Ganz simpel, aber sehr lecker.
Auch den Folgetag verbringen wir am Strand. Am Strand von Cayo Coco zwischen den Hotels Flamenco und Melia. Leider. Hier wird der karibische Traum durch die Lautstärke der Urlauber zerfetzt. Der Strand ist im Vergleich zu Pilar eher mittelmäßig. Bei 2 angrenzenden Hotels hätten wir uns das aber auch denken können. Wir halten es diesmal nicht lange aus und setzen uns wieder ins Auto. Irgendwo muss man doch noch ins Wasser setzen können. Wir folgend einer der Straßen auf unserer Landkarte (ich habe hoffentlich häufig genug erwähnt, dass die nicht besonders gut ist). Durch eine Art Wäldchen auf Hinterstraßen kommen wir an eine Bar irgendwo im Nirgendwo. Wirklich Strand ist da nicht, aber wenigstens schön ruhig. Hier werden die Gäste der Hotels wahrscheinlich zur abendlicher Unterhaltung abgesetzt. Auf dem Weg zurück kommen wir an einer weiteren interessanten und für die Cayos und dem Naturschutz eher widersprüchlichem Ort vorbei. Mitten auf der Insel gibt es Höhlen. Ja. Richtige Höhlen. Wir lassen uns von einem Mann durch diese hindurchführen. Es sind natürlich Erdhöhlen, die so umfunktioniert wurden, dass darin zum Amüsement der Urlauber Parties veranstaltet werden. Stört doch niemanden. Ist ja im Nirgendwo. Die Deutschen werden aber gleich aus den Socken gehauen. Es wohnen nämlich auch Fledermäuse in diesen Höhlen. OH Schreck. In Dresden wurde die Feldschlösschenbrücke beinahe nicht gebaut, wegen Fledermäusen bzw. nun so gebaut, dass die Flugbahnen der Fledermäuse gelenkt werden oder so ähnlich. Hier wird mit Batmen gefeiert. Angeblich störe es die Tierchen gar nicht, was ich mir nun wirklich nicht vorstellen kann. Ich frage mich, wo hier der sanfte Tourismus ist oder wie es damit vereinbar sein kann, die Tiere zu schützen, wenn man sie mit lauten Bässen zu ballert.
Skeptisch verlassen wir die Höhlen, die übrigens 2 CUC pro Person kosten. Ziemlich teuer und man sollte das im Vorhinein klären und dann auf 1€ drücken ;). Das ist ja wirklich kein Aufwand, den der Herr da betreibt, einen für 5min die Höhle zu zeigen.
Das nächste Mal würde ich noch weiterfahren und auch eine bessere Karte mitnehmen. Die Strände auf der Insel Romano sehen nämlich auch gut und weniger „belastet“ aus. Diesen Abend gibt es den tollen Fisch vom Vortag leider nicht mehr.
Da meine Mutter sich in den Kopf gesetzt hat, nach Varadero zu müssen, brechen wir unsere Zelte hier am nächsten Tag auch schon wieder ab. Davon und vom Ende der Reise dann im nächsten Blogpost.
wie immer findet ihr mehr Bilder auf FlickrFollow my blog with Bloglovin
Kommentare
Kommentar veröffentlichen