Kuba Teil 5: La Boca, Playa Ancón & Trinidad

La Boca, Kuba, Unterkunft "Villa Hermosa"
unsere Casa Particulare in La Boca "Villa Harmosa"
La Boca, "Villa Hermosa", Kuba
Aussicht genießen und entspannen :)

Für den nächsten Vormittag nehmen wir uns vor erst mal einen Ruhigen zu schieben und ziehen den Strand dem Stadtleben vor. Wir nehmen den ersten Strand entlang der Playa Ancon, der sich wirklich als Strand zeigt und sind auch gewillt 1 CUC für den Schattenplatz zu zahlen (ohne Liegen). Eigentlich ein schöner Strand, wären da nicht die vielen Seeigel. Eine Nische wurde allerdings freigemacht und dort kann man auch gefahrlos ins Wasser. Unweit des Ufers kann man hier wunderbar Schnorcheln. Vielleicht gerade für Anfänger interessant. Auf Kuba ist es das erste Mal, dass ich so richtig schnorchel. Und ich versuche jede Möglichkeit zum Üben zu nutzen. Hier war es super. Die Nähe zum Ufer macht es einfacher (Ich habe zu diesem Zeitpunkt hin und wieder noch Probleme mit der richtigen Atmung und tiefe Wasser machen mich immer noch nervös). Die großen Felsen im Wasser bieten vielen Pflanzen und Fischen Lebensraum. Diese Variation lenkt von allem ab und ich fasse Vertrauen länger als 10-15min zu Schnorcheln. Fast eine ¾ Stunde am Stück lass ich mich im Wasser mit dem Gesicht vornüber treiben. Ich bin begeistert und stolz. Vor nicht allzu langer Zeit dachte ich noch, ich könnte das gar nicht und nun mache ich in kurzer Zeit solche Fortschritte. :)

Playa Ancón, Trinidad, Kuba
unser Strandabschnitt, clever wäre natürlich gewesen sich einfach unter die Palmen zu legen ;)

Playa Ancón, Trinidad, Kuba, mit dem Blick auf das Escambray Gebirge
Strandabschnitt mit dem Blick auf das Escambray Gebirge

Playa Ancón, Trinidad, Kuba
weiterer Standabschnitt am Playa Ancón

Trinidad, Kuba
Trinidad mit Blick auf das Escambray Gebirge
Cocktails aus dem Supermarkt für 2CUC, genießen wir auf der Treppe


Am frühen Abend geht’s in die Stadt. Der Tipp unserer Zimmernachbarn: „Wissen, wo man sein Auto abgestellt hat“. Alles sieht gleich aus, entsprechend -> Auto wiederfinden könnte schwer werden. Anderer Tipp: „Festes Schuhwerk“ die Wege sind wahre Knöcheltöter. Mit unserem Peugeot kämpfen wir uns etwas planlos durch die Stadt. Hier nach links und kurz darauf stehen wir in der Sackgasse und vor der Fußgängerzone. Die Innenstadt ist also nicht mehr weit. Wir lassen das Auto dort stehen und mit anderen deutschen Touristen können wir auf dem Stadtplan ausmachen, wo wir uns eigentlich befinden. Et voilá beinahe direkt im Stadtkern. Geht doch :) . Wir schlendern die holprigen Straßen hinunter. Musiker fangen just in dem Moment zu spielen an als wir vorbeikommen und beenden vorzeitig ihr Lied noch bevor wir um die nächste Ecke biegen. Wir lassen das mal so im Raum stehen. Hinter der nächsten Ecke liegt der Plaza Mayor, die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit und die berühmte Casa de la Música mit Treppe (dort gibt es abendliche live-Konzerte und Cocktails). Wo es die Touristen hintreibt, da wird man natürlich gleich beschallt: Mojito, best Mojito in town, hier gut Restaurant, boyfriends etc. der typische Touristenwahnsinn. In einem Mercado finden wir alkoholische Mixgetränke und mit diesen setzen wir uns auf die Treppe am Plaza und können dann doch noch ganz ruhig den Abend genießen.

Trinidad, Kuba
Treppe vor der Casa de la Música

Trinidad, Kuba
Iglesia de la Santísima Trinidad (hl. Dreifaltigkeitskirche) am Plaza Mayor, im Hintergrund (Turm) Museo Nacional de la Lucha Contra Bandidos


Für das Abendessen suchen wir uns ein Restaurant in der Nähe und kaum sitzen wir, kommen auch Musiker. Wie passend. Nun werden wir von 2 Seiten beschallt. Der Klingelbeutel kommt kurz darauf. Wir werfen ein bisschen Geld rein und Kaugummi und ernten dafür irritierte Blicke. Diese sind aber sofort unter den Musikern verteilt und somit sind sie erst mal beschäftigt. Wer Kaugummi kaut, kann nicht gut singen. Am Ende des Tages fahren wir nun doch im Dunkeln nach Hause und so abenteuerlich es ist, wir meistern es ohne jemanden umzubringen – außer vielleicht ein paar kleine Landkrabben, die noch unterwegs sind. Bevor wir auf den Hof fahren können, müssen wir uns jedoch etwas gedulden. 2 stattliche Landkrabben befinden sich auf der Einfahrt und bekriegen sich. Eigentlich eine interessante Show, gleichzeitig aber auch etwas beängstigend, denn die Viecher sind wirklich groß und flink.
 Trinidad, Kuba

Um Trinidad auch zu einer anderen Tageszeit kennenzulernen, fahren wir am nächsten Morgen nochmal in die Stadt. Außerdem erhoffen wir uns im internationalen Krankenhaus Sonnencreme kaufen zu können (leider haben wir zu wenig dabei). Wir bekommen Sonnencreme und auch Aprés Lotion, allerdings für den dreifachen Preis. Also lieber doch genug mitnehmen. In Kuba bekommt man so was nämlich nicht so leicht zu kaufen. Viele Kubaner schützen sich mit übergroßen Regenschirmen oder langer Kleidung (auch im Wasser) vor der Sonne. Das hat uns anfangs irritiert, aber nun war klar warum.

Trinidad, Kuba
morgendlicher Straßenverkehr


Trinidad, Kuba
in den Straßen Trinidads

Plaza Mayor, Trinidad, Kuba
Plaza Mayor

Am Morgen ist es ruhig und man kann unbeschwert durch die Gassen laufen. Das wird sich im Laufe des Tages noch ändern. Denn wir haben uns entschieden im Anschluss eine Zuckerfarm zu besuchen. Der Weg vom Parkplatz (natürlich bezahlt, aber diesmal markiert sich der Typ auch Nummernschild und Kratzer am Auto, da hat wohl jemand Erfahrung) bis zum Wachturm (Torre de Iznaga) der Zuckerfarm ist gepflastert mit Verkäufern, die eigentlich alle beinahe das Gleiche verkaufen. Kurz vor dem Turm wird uns (mir) noch fast ein Falke auf den Arm gesetzt. Man fühlt sich fast wie in Paris am Sacré-Cœur, wo einem plötzlich ein Armband am Handgelenk via Hokuspokus hängt und man sich dann mit einem Verkäufer um die Bezahlung streiten muss. Wir erklimmen den Turm (1CUC/p.P.) und werden mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Der Turm diente früher der Überwachung der arbeitenden Sklaven. Die Glocke im Turm läutete die Arbeitszeit ein. Heute dient er lediglich als Mahnmal und ist der einzig noch vorhandene Turm aus der Sklaverei in der Region.

Valle de los Ingenios, Zuckerfarm mit den Tuchhändlern, Kuba
Valle de los Ingenios, Zuckerfarm mit den Tuchhändlern

Torre de Iznaga, Sklaventurm, Kuba
Torre de Iznaga, Sklaventurm

Lange halten wir uns aber nicht mehr auf, da wir am Abend noch die Vorbereitungen für die lange Fahrt am Folgetag machen müssen. Denn es ist noch ungewiss, wie weit wir es schaffen und eine Unterkunft haben wir auch nicht. Für eine Erfrischung haben wir aber noch Zeit und probieren den Saft, der aus dem Zuckerrohr gewonnen wird. Und wer hätte es gedacht, er schmeckt süß ;) Zuckerwasser halt. Naja probieren kann man ja, wenn man denn schon da ist und 1 CUC ist ja auch nicht viel.

Lemonadenstand, Valle de los Ingenios, Kuba
Limonadenstand ;)

Am frühen Abend machen wir dennoch einen kleinen Spaziergang. Bevor wir wieder abfahren, sollten wir uns doch wenigstens die Ortschaft in der wir übernachtet haben, auch mal anschauen. Wie am Anfang erwähnt, gibt es jedoch nicht viel zu sehen. Interessant ist vielleicht noch der Hafenbereich. Der Fluss ins Landesinnere mit den kleinen hölzernen Stegen und Fischerbooten erinnerte mich an Südamerika. Ich war zwar noch nie da, aber so stell ich mir einige Abschnitte am Amazonas vor. Auf halben Weg zurück läuft dann noch ein Pferd mit Kutsche ohne Kutscher an uns vorbei. Ist schon irgendwie lustig. Auch wenn der Kutscher natürlich nicht begeistert ist, dass sich sein Pferd verselbstständigt.

Hafen, La Boca, Kuba
Hafen in La Boca
Hafen, La Boca, Kuba


mehr Bilder gibt es natürlich wieder auf Flickr.


Beim Schreiben des Blogs ist mir übrigens unterkommen, dass es mittlerweile eine App (iOS, Android) gibt um Casas auf Cuba zu finden "Cuba Casa Directory". Da wir so etwas nicht in Gebrauch hatten, kann ich über die Qualität und Performance nichts sagen. Falls jemand demnächst in Kuba Urlaub macht und sie benutzt, kann mir gern mal schreiben und mir seine Erfahrung mitteilen.




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