3 Wochen Rundreise durch Kuba, Teil 1 Havanna

Capitol und Prado

Juhu. Ich habe die ersten 50 Fotos fertig xD. Insgesamt habe ich dazu mehrere Tausend Bilder durchgeschaut, aussortiert, geschnitten, ausgewählt, wieder und wieder ausgewählt. Schließlich will ja niemand mehrere 100 Fotos anschauen. Das wird ja auch irgendwann langweilig. Entsprechend habe ich versucht, die besten rauszusuchen und diese wiederum zu bearbeiten. Ja bearbeiten. Das heißt nicht, dass ich die Bilder „gephotoshopped“ habe, sondern lediglich die Fotos entwickelt habe, so dass diese die Stimmung vor Ort wiedergeben.

Kuba mag vielleicht ein Land sein, das momentan sehr im Trend liegt, was jedoch nicht unbedingt der Grund war dorthin zu reisen. Lediglich hat sich dieses Jahr gerade dazu angeboten.
Und ich wollte schon seit Jahren dorthin und da ich den Trip eigentlich schon lange auch geplant habe, habe ich die Chance genutzt, als meine Mutter mich eingeladen hat. 

Casa Particulare in der Nähe des Plaza Vieja
Die Vorbereitungen haben sich länger herausgezogen, weil ich in den 3 Wochen natürlich so viel sehen wollte, wie es geht, aber auch gleichzeitig nicht von Ort zu Ort hetzen möchte. Man will ja auch entspannt die Stimmung eines Ortes aufnehmen. Also habe ich bestimmte Ziele rausgesucht und einige Unterkünfte im Voraus gebucht. Wir haben (bis auf einmal) nur in privaten Unterkünften übernachtet (sogenannte Casa Particulare). Einige davon kann man mittlerweile über Airbnb online buchen. Auch wenn dies etwas teurer ist, als dies vor Ort zu machen. Schon allein, weil man vor Ort auch handeln kann. Ich hatte mir aber schon Gedanken gemacht, wo in den Orten wir wohnen wollen. Zum Beispiel wollte ich nicht, dass wir nach der Ankunft erst umherirren, bevor wir was Gescheites in Havanna finden. In Vinales wollte ich am Rand des Ortes mit schöner Aussicht wohnen und in Trinidad, dachte ich mir, dass es schöner wäre außerhalb der Ortschaft zu schlafen. Mit dem Mietwagen waren wir ja eh mobil. Aber dazu entsprechend in dem Blogpost. Übrigens habe ich alle Sachen allein zusammengestellt, vom Flug über Mietwagen und auch unsere Touren. Ich bin zwar mal zu Aventoura gegangen und habe mich ganz kurz beraten lassen und dort auch meine Touristenkarten geholt, aber mir haben ihre Angebote nicht so zugesagt. Unsere Flüge habe ich recht günstig über KLM von Berlin, über Amsterdam nach Havanna direkt gebucht, wobei ich natürlich geschaut habe welche Tage am besten und günstigsten sind (Zeitplanung war relativ flexibel). Unsere Reise begann und endete also in Havanna.

Plaza de San Fransisco de Asís

Wenn man die Kontrollpunkte im Flughafen Havannas endlich überwunden hat, dann setzt der nächste große Test ein. In der Hitze steht man nämlich nun in der Reihe am Cambio um wenigstens etwas Geld zu tauschen, um das Taxi in die Stadt bezahlen zu können. Wenn man dann ganz zermürbt seine CUC in den Händen hält, warten die Taxifahrer, wie Haie auf Frischfleisch. Jetzt darf man natürlich nicht das Handeln vergessen, auch wenn es einem in der Hitze und nach der langen Reise schon beinahe egal ist, was man zahlt. Hartnäckigkeit zahlt sich dennoch aus und wir kommen für 25CUC ein Taxi zu unserer Unterkunft. Zwar keinen freundlichen Taxifahrer, aber wir sind eh kaputt und wollen nicht auch noch bespaßt werden.

in Habana Vieja mit Blick zum Capitol
In Havanna also hatte ich uns eine Casa in der Altstadt gebucht (extra ein paar Tage mehr, damit wir uns noch ausruhen konnten). Kurze Wege zu vielen Sehenswürdigkeiten und Restaurants, kurzer Weg zur Mietstation. Ein Plus war zudem auch noch die Dachterrasse, auf der wir jeden morgen frühstücken konnten. :) Leider konnte in der Unterkunft niemand der Angestellten Englisch, aber wir haben trotzdem alles managen können und bezahlt war ja zum Glück schon. Das Frühstück war übrigens jeden Morgen das Gleiche, was einem am 3. Tag natürlich schon zum Halse raus hängt.

In Havanna rumzulaufen ist übrigens sehr anstrengend, vor allem für 2 Frauen allein. Nicht nur, dass man alle 5 Schritte oder weniger ein Taxi (jeglicher Art) angeboten bekommt, der Männerchor ging ungefähr so: „Taxi, Taxi, boyfriend?“ :( Darüber hinaus sind wir mit unserer bleichen Haut natürlich sofort aufgefallen und man bekommt immer ein „Welcome to Cuba?“ und auch „Where are you from?“ zu hören. Erst denkt man sich noch „Woher wissen die das, dass wir erst angekommen sind. Und dann „Ah, unser weißer Teint wird sie wahrscheinlich blenden“. Naja das wird sich ja noch ändern.

Havanna ist viel: Es gibt ruhige, laute, dreckige und schöne Ecken, Ruinen neben super moderner Architektur, viele viele Taxifahrer und natürlich auch viel Atmosphäre. 


Es gibt einige interessante Museen. Jenes, welches ich sehen wollte (Kolonialmuseum), war geschlossen. Am Ende unserer Reise, als wir wieder in Havanna waren, sind wir noch ins Ron Museum gegangen. Mich hat aber eh viel mehr die Architektur interessiert und auch die Stimmung, die diese Stadt verbreitet (abgesehen von den Taxifahrern). Wir wussten natürlich schon, dass man nicht nach Kuba fliegt um dort shoppen zu gehen, aber wir haben uns trotzdem nach Läden umgeschaut, weil wir ja auch als Individualreisende nicht verköstigt wurden (außer Frühstück) und da man kein Wasser aus den Leitungen trinken sollte!! mussten wir uns wenigstens mit dem nötigsten eindecken (Wasser und Brot, kleine Snacks) und auch einen Adapter für die Steckdosen. Übrigens haben wir alles mit sehr wenig Spanisch hinbekommen (Kauderwelsch sei Dank). Es gibt zu den wenigen Supermärkten natürlich auch Gemüsemärkte, "Flohmärkte" und einige kleinere Läden in Häusern. Beim Laufen sollte man gutes Schuhwerk anziehen. Es sind ganz schöne Knöcheltöter auf den Straßen und "Gehwegen" verteilt ;)


Gemüsemarkt in einer alten Ruine
 

offenes Antiquariat am Plaza de Armas

Da häufig ziemlich planlos rumgelaufen sind, kann ich nicht bei allen sagen, wo genau sich die Orte befinden
Auch abends sind wir noch durch die Altstadt gelaufen meistens auf dem Malecón bzw. auf der Avenue Puerto (von dort hat man einen schönen Blick auf die Festung und den Leuchtturm). Dort sind wir auch auf Alejandro getroffen. Wenn ich mich recht erinnere ein Ingenieur. Sehr nett. Wir haben uns wohl ca. 1 Stunde auf Englisch über Kuba und die Welt unterhalten.
Wer übrigens in einem Lebensmittelladen ein Mixgetränk in Flaschen findet, hat den Jackpot. Sich damit auf die Kaimauer zu setzen und den Abend ausklingen zu lassen - perfekt.

großer Fang = große Aufmerksamkeit. Leider konnte ich nicht erkennen, um welche Fischart es ging. Das Ding war riesig und der Fischer musste mit Hammer und Beil vorgehen, um es klein zu kriegen.

Sonnenuntergang auf dem Malecón

Man kann sich eigentlich ewig in dieser Stadt aufhalten. Es gibt irgendwie an jeder Ecke etwas zu sehen. Wir waren allerdings recht genervt von den Taxifahrern und wollten dann eigentlich auch nur noch raus aus der Stadt.

sehr amüsanter Mann, der Hund gut auf Codewörter dressiert. Ich glaube hier war es Merkel (?) oder Yankees

hippe Cafés gibt es auch in der Altstadt Havannas
Kreuzung Dragones und Paseo de Martí
Und ja es gibt auch auf Kuba Verkehrsregeln. Das wichtigste Instrument im/am Auto ist die Hupe und der linke Arm des Fahrers. Denn Blinken ist out, Handzeichen sind in. Ansonsten gibt es auch Einbahnstraßen, Ampeln und Fußgängerzonen (die auch wirklich frei von jeglicher Befahrung ist, auch keine Fahrradtaxis ;) ). Und alles was nicht über Verkehrszeichen geregelt ist, wird oh Wunder über Handzeichen geklärt. Und lasst euch sagen, die Kubaner gehen mit ihren Verkehrszeichen sehr sparsam um. Über das Autofahren gibt es aber in den nächsten Blogposts mehr.
Was kann ich noch so über Havanna berichten?Fragt einfach nach... es gibt bestimmt noch etliches mehr.

Übrigens ist Havanna wohl eine der schönsten Städte, die ich bereisen durfte. Ich kann mir kaum vorstellen, wie schön und prächtig diese Stadt zu ihren Höchstzeiten ausgesehen haben muss. An einigen wenigen Gebäuden lässt sich der Glanz noch beinahe ablesen.

Weil ich natürlich viele Bilder habe, die nicht alle wirklich gut hier untergebracht wären, findet ihr wieder viele mehr auf meinem Flickr Account.


Bücher zur Vorbereitung: 
DK - Kuba (2013/2014) 
Reise Know-How - Cuba (2016)
Kauderwelsch Spanisch für Cuba

Tipps generell:
  • wie in jeder Beschreibung HANDELN, HANDELN, HANDELN
  • nichts aufschwatzen lassen, auch nicht wenn Sänger auf einen zukommen und ein Foto zusammen machen lassen wollen (es sei denn man möchte das)
  • als Trinkgeld hatten wir Dinge wie Kugelschreiber, Buntstifte, Seifen, Kaugummi, Kleidung etc mitgebracht, diese haben wir u.a. auch in den Casas zurückgelassen
  • die Kubaner sind freundliche Leute, sehr oft auch sehr aufdringlich, sie sin hilfsbereit und in den meisten (nicht allen) Fällen halten sie am Ende die Hand auf. Wir haben nie Geld gegeben sondern immer die oben angegebenen Dinge  
  • und gaaanz wichtig, Thermobecher mitnehmen. Warum? Man trinkt doch nichts heißes! Nicht, aber es hält das Wasser schön kühl
  • nach den Mahlzeiten Alkohol trinken

Tipps für Havanna:
  • manche Leute muss man einfach ignorieren u.a. Taxifahrer!!!! ;)
  • wenn man das erste Mal da ist, Unterkunft vorbuchen, es gibt zwar eine Masse an Casas, aber nicht überall will man schlafen (u.a. auch wegen Lärm) und wenn man sich durch einige durchfragen muss und dabei immer angequatscht wird, fördert das nicht gerade die eigene Stimmung. Anstieg des Stresslevels ist erheblich.
  • Rummuseum muss man wenigstens dort vorbuchen, man kann nicht einfach hin und dann geht's los.
  • Abende auf den Malecón verbringen oder wenigstens auf dem Plaza Vieja, dort gibt es Bars und Live Musik, wer ganz über sich hinauswächst, findet bestimmt auch schnell einen Partner zum Salsa tanzen
  • Habana Vieja ist sehr touristisch, wer es weniger tourimäßig mag, muss in andere Stadtteile Havannas
  • nur weil es aussieht wie eine Ruine, kann man nicht einfach reingesehen.... auch in den schlimmsten Ruinen wohnen immer noch Menschen, deren Privateigentum ihr betretet.



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Kommentare

  1. Auf so eine Kuba Rundreise hätte ich auch mal Lust... Ich denke aber dann muss ich vorher nochmal einen Spanisch Kurs belegen, danke für die Eindrücke

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    1. Liebe Britta, machen! Ich hatte auch überlegt vorher einen Spanischkurs zu belegen, aber dafür hatte ich einfach keine Zeit und mit dem Kauderwelsch (Buch mit Sätzen, die man so für Reisen brauch) sind wir auch ganz gut gekommen. Learning by Doing. Die Kubaner sind sehr geduldig und versuchen mit Händen und Füßen zu erklären, wenn man etwas nicht versteht. Manchmal holen sie auch Hilfe und da es viele Kubaner in Ostdeutschland gab, gibt es auch etliche die Deutsch sprechen können. Es ist also mit der Sprache halb so wild. Wir konnten auch kaum bis gar kein Spanisch und kamen bis auf wenige Momente sehr gut voran. Gut ist, wenn man so die gängigsten Höflichkeitsformeln kann: Danke, bitte, guten Morgen/Tag/Abend. Da freuen sie sich auch sehr drüber. Ich wünsche dir viel Spaß, wenn du den Trip angehst und lass dich nicht unterkriegen, wenn nicht alles so klappt. :) und herzlichen Dank für deinen Kommentar

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