über Ostern auf Korfu

Korfu eine griechische Insel im ionischen Meer. Die 7. Größte Insel, eine der nördlichsten und damit eine der grünsten, die Griechenland bieten kann. Korfu hat eine optimale Größe, um sich entspannt viel von ihr ansehen zu können. Das muss man auch, denn die Ortschaften könnten beinahe nicht unterschiedlicher sein. 

Zurück zum Anfang. Zu dritt sind wir frühmorgens von Berlin nach Korfu Stadt geflogen. Die Strecke ist noch angenehm kurz, aber lang genug, dass man sich über Snacks freut. Wir sind damit gut ausgestatten. Selbst bei einem Flugzeugabsturz auf einer einsamen Insel hätten wir genug für eine Woche ;). Der Flughafen ist momentan etwas unübersichtlich und wir mussten unser Mietwagenanbieter-Transfer erstmal etwas suchen. Dieser bietet regelmäßigen Transfer zur Mietwagen Station, die vielleicht 5 Fahrminuten entfernt ist.

Auto mieten und fahren auf Korfu
Die Mietwagensuche führt bei mir in der Planung regelmäßig zur Verzweifelung. Man will ja schließlich keinen Stress, falls doch mal etwas mit dem Wagen sein sollte. Man möchte auch auf keinem Fall auf irgendwelche Fake Anbieter hereinfallen etc. Wir haben uns schlussendlich für Sunnycars entscheiden. Eigentlich war das Angebot immer noch nicht so ganz, was wir gehofft haben, aber die großen international bekannten Anbieten waren unerhört teuer. 

Die Anmietstation von Sunnycars macht auch nicht unbedingt den besten Eindruck, das muss ich schon zugeben. Die Herren vor Ort waren aber sehr freundlich und als wir unseren Mietwagen bzgl. Dellen und Schrammen prüfen wollten, sind mir die kaputten Räder aufgefallen. Ich hätte vermutlich gut und gerne meinen Finger bis zur Felge reinstecken können. So können wir auf alle Fälle nicht fahren! Das steht fest!! Räder und Unterboden sind auch nichtin der Versicherung enthalten, auch wenn man Vollkasko etc. alles versichert hat. Auch der Chef hat sich dann den Schaden begutachten und nach kurzer Wartezeit haben wir dann einen komplett neuen Wagen erhalten. Der hatte gerade mal 12km runter. "Bazinga!“ 
Die Herrschaften der Station hatten wohl aber ein etwas mulmiges Gefühl 3 Frauen einen niegelnagelneuen Wagen zu übergeben, weil sie immer wieder betont haben, dass es ein Neuwagen ist. Und ganz ehrlich, bei der Fahr- und Parksituation auf Korfu ist es auch nicht so ganz unberechtigt. Um zu unserer Unterkunft zu kommen, mussten wir einmal quer durch die Stadt. Und in dem ganzen Tumult und Aufregen (Osterzeit in Griechenland) war das Fahren schon arg gewöhnungsbedürftig. Wir verglichen das Fahren mit dem, was wir von Kuba kannten. Immer schön schauen, Handzeichen, hupen und ansonsten fahren wie man denkt, und ohne niemanden zu schaden. Und was kann man sagen, es funktioniert. Gegenseitige Rücksichtnahme ist nämlich auf Korfu (so weit ich das beurteilen darf) noch richtig angesagt. 

Um auf Korfu zu fahren, sollte man dennoch schon einiges an Erfahrung und Selbstsicherheit mitbringen. Die engen Serpentinen, langen schmalen Bergauffahrten oder die engen Gassen in den Ortschaften zerren schon sehr am Nervenkostüm des Fahrers und sind nichts für Fahranfänger, meiner Meinung nach. Da wir uns bereits darauf eingestellt hatten, haben wir auch nur ein etwas größeren Kleinwagen gemietet. Zu dritt im Mini hätte nicht funktioniert - schon gar nicht mit Gepäck. Die Größe eines Polos ist da noch ganz akzeptabel. Wir haben aber auch Deutsche in ihren privaten SUVs und auch Campervans gesehen, was ich persönlich als unmöglich empfinde. Nur die größten Straßen sind für diese Art von Automobil ausgelegt, das sind jedoch nur einige wenige. Sobald man sich Ortschaften anschauen möchte, gerät man sofort, auch was sich die Hauptdurchfahrtsstraße nennt, in engen Gefilden. Solche Autos haben, finde ich, nichts auf dieser Insel zu suchen. 

Für diesen Urlaub haben wir meistens keine klaren Ziele definiert, sondern haben dort gehalten, wo wir es nett fanden. Am späten Vormittags sind wir meist los mit ca. dem Ziel gen Süden und mal schauen, was uns dann so gefällt. Allerdings auch nicht immer so clever, wie ich später berichten werden.

Wir haben unseren Mietwagen übrigens wohlbehalten wieder am Ende zurückgeben können. Keine Delle, keine Kratzer und alle Räder intakt. Ich bin der Überzeugung, dass der Mietwagenanbieter schon etwas enttäuscht war. Er hat sich jedenfalls sehr ausführlich mit dem Wagen beschäftigt, bevor er ihn als Zurückgegeben und für Ok befunden hat. Das scheint er ja bei dem Auto, welches uns zuerst angeboten wurde, nicht gemacht zu haben. Learning in Progress.


Unterkunft in Paleokastritsa
Unsere Unterkunft lag in Paleokastritsa, einer schönen aber auch sehr touristischen Ortschaft an der Westküste Korfus. Geführt wird die Anlage von einer Familie. Es ist klein, behaglich und hat eine tolle Aussicht. Die Familie sorgt sich um alles. Das Frühstück gab es zur unserer Überraschung recht spät (9:30-11Uhr in etwa). Obwohl mir nun auch der Gedanke kam, dass es möglicherweise daran lag, dass es für früher noch zu kalt in dem Lokal wäre. Jeder Tisch bekam Platten mit allem was der Magen sich wünschen könnte. Brot mit diversen Aufstrichen, Obstschale, Joghurtschälchen, Ei und Speck, Kuchen und Kaffee/Tee und Saft zum Nachbestellen. Man war gesättigt ohne Füllegefühl. Jedenfalls ging es uns so. 
In der Nebensession ist die Unterkunft ruhig gelegen, Parkplätze gibt es begrenzt davor auf der Straße oder am Hang darunter, allerdings mit dem Treppenaufstieg verfunden, was für den einen oder anderen beschwerlich sein könnte. 
Alle Familienmitglieder waren freundlich und sehr hilfsbereit. 
So schön die Unterkunft auch ist, kann ich sie aber nur in der Nebensaison empfehlen. Denn dann ist es eher ruhig und entspannend auch auf dem Balkon zu sitzen. Neben dem Familienbetrieb gibt es nämlich ein Hotel Etablissement, welches auf dem Außenbereich seinen Kunden Unterhaltung anbietet, welche nicht unbedingt eine angenehme Lautstärke hat. Unsere Unterkunft hätte auch noch andere Zimmer, die dieser Beschallung nicht ausgesetzt sind. Da muss man sich dann im Vorhinein gut informieren. Zum Unterhaltungswert des Hotels gehört auch das mitternächtliche rangieren der anreisenden Busse, neben des 2 Zimmerappartments neben unserem. Von der Piepmusik kann man schon etwas in den Wahnsinn getrieben werden und es stört doch arg dem weintrinkenden Urlauber, der sich gemütlich auf den Balkon gekuschelt hat und den Tag "ausklingen" lassen möchte. Vielleicht bin ich auch einfach zu mimimimi.


Korfus Orte und Landschaften
Da kann man definitiv nicht meckern, die Landschaft Korfus ist schon sehr reizvoll und die Bergdörfer kuscheln sich so nett an die Berge heran. Bleibt man bei einem Überblick und schaut nicht auf Details könnte man Korfu für ein kleines Paradies halten (in der Nebensaison). Denn sobald man näher hinschaut: Müll überall. Das man in den Dörfern nicht zu jedem Haus die Müllabfuhr schicken kann, sollte allen klar sein. Also sind vor den Ortschaft und auch zwischen denen kleine Müllhalden. Und ja die Container sind überfüllt, so dass sich der Unrat davor, daneben und dahinter türmt. Auch das kann man nachvollziehen. Das Müllabfuhr auf einer kleinen Insel zu managen, die in der Hauptsaison von Urlaubern überrannt werden, gleicht einer biblischen Plagen. 
Nicht nachvollziehbar ist dann aber der Müll, der in den Ortschaften einfach den Abhang im großen Stil runtergeworfen wird. Nicht nachvollziehbar ist, dass alle möglich Anbieter nicht auf wiederverwendbare Materialien umsteigen. Wenigstens im Kleinen gibt es doch mittlerweile so viele Möglichkeiten. Jaja das sich immer wieder kreisende Umweltschutzthema. Wir sind jedoch einen Tag an einen Wasserfall gefahren (Ja auf Korfu gibt es das tatsächlic). Dieser wird kaum in den Tourismus-Führer angeboten und es ist auch nicht ganz so einfach ihn zu finden, wenn man es nicht konkret weiß oder nochmal einen Griechen fragt. Natürlich ist das für die Reisenden reizvoll, die gern dort etwas entdecken, wo sonst kein Urlauber sich hinwagt. Vor Ort bot sich uns dann zwar ein schöner Wasserfall (im Führjahr lediglich) allerdings ohne jegliche Aufenthaltsqualität. Ich meine nicht Bänke (es gab 2 Stück) oder Café oder so. Eine einfach Fläche zum Ausbreiten einer Decke wäre schon wünschtest gewesen. Stattdessen befindet sich vor dem Wasserfall eine Art Müllhalde, die zwar bereits mit ein wenig Sand aufgefüllt ist und einige Pflanzen sich den Rest irgendwie einnehmen, aber überall schauen Plastiktüten, Restmüll, Kartons, gebrochenes Glas etc. aus dem Boden und sonst wo. Es ist wirklich widerlich und wahnsinnig traurig. Dieser Ort inmitten der Olivenbaumwälder könnte doch so toll sein.
Alle Ortschaften Korfus empfanden wir als sehr unterschiedlich. Ein Bergdorf sehr urtümlich und mit viel Leerstand, ein paar km weiter das nächste Dorf wiederum aufgehübscht. Jedes hatte seinen eigenen Reiz. 


Aussicht
Paleokastritsa
Die Ortschaft liegt an der Westküste und ist ca. 40km von Korfu Stadt entfernt. Mit dem Mietwagen kommt man mühelos dorthin, aber auch öffentliche Busse fahren regelmäßig dorthin. Zu unserer Reisezeit waren die meisten Touristenhighlights und Hotels noch geschlossen, wodurch es aber auch noch angenehm leer war - ausgenommen natürlich direkt zu Ostern. Durch die vielen Buchten entlang der Küste bietet sich ein abwechslungsreiche und reizvolle Landschaft. Auf der einen Halbinsel steht eine kleine hübsche Klosteranlage. Von dort kann man nochmal auf einem kleinen Pfad zu einer anderen Aussichtsplattform spazieren. Dort hat man dort einmal den Blick auf die Küste und dann natürlich auch auf die Halbinsel mit dem Kloster.  


Liapades
Um sich das urtümliche Liapades anzuschauen, sollte man sein Auto am besten am unteren Berghang stehen lassen. Es gibt keinen Parkmöglichkeit auf dem Dorfplatz, es eignet sich, wenn nicht von Griechen zugestellt, hauptsächlich zum Wenden und dann muss man die unübersichtlichen und engen Gassen eh wieder runter. Der Ort bietet nicht so viel, ist aber sehr beschaulich und irgendwie ganz nett. Man kann einige Meter auf dem Corfu Trail zwischen Olivenbäumen laufen.


Unser Balkon



Pélekas

Ist ein etwas größeres Bergdorf, dass sich auch in der Nebensaison rausgeputzt hat. Es gibt einige Möglichkeiten zum Abstellen des Autos, einige Tavernen und tollen Ausblick auf die Insel. Auf der Bergspitze gibt es ein kleineres Hotel mit Restaurant und Café, von wo aus man den Sonnenuntergang beobachten kann. Etwas versteckt eine wohl ehemalige Burganlage, die zu einem Panoramablick einlädt. Hier können wir das Restaurant Alexandro empfehlen. Es liegt zwar auch an einer Straße, aber weniger Verkehr und das Essen war sehr lecker.




Bergdorf

Prititi 
ist ein Hafenstädtchen an der südlichen Ostküste mit hauptsächlich offene Bebauung, sehr familiär. Am Hafen kann man ein wenig flanieren und auf der Bank den Blick auf das Festland schweifen lassen. Der Ort wirkte nicht sehr touristisch aber wohlhabend. Wer die engen Straße am Küste wieder gen Norden fährt kommt an einige kleine romantische Ortschaften vorbei und je näher man Korfu Stadt kommt, desto mehr und größere Hotels reihen sich perlenartig an der Straße auf. 
Prititi


Achilles
Wer nach Achilles fährt, kommt nur mit dem Ziel die Residenz Sissis zu sehen und zu erleben. An den Eintrittspreis kann ich mich nicht mehr erinnern, aber liegt im deutschen Standard. Der Besuch lohnt sich trotz der Menschenmenge und auch wenn man mit Sissi nichts anfangen kann. Das Bauwerk ist eindrucksvoll und man hat eine phantastische Aussicht von der Terrasse. Den Rest der Ortschaft mag nicht hässlich sein, aber uns zog es dann doch noch weiter ins nächste Bergdorf.







Agii Deka
Deka liegt unweit von Achilles es ist ein süßes Bergdorf von dem man aus zum Korfu Radar und einer Kapelle wandern kann. Der Aufstieg ist nicht unbedingt für ungeübte Füße gedacht. Festes Schuhwerk und Trittsicherheit ist unbedingte Voraussetzung. Touristisch bietet Agil nichts konkretes außer Ruhe und griechische Gemütlichkeit. Sowohl Kapelle also auch das Radar (laut eines Wanderers) waren geschlossen.




Lakones
Das Bergdorf am Hang oberhalb Paleokatritsa. Hauptsächlich gibt es nur eine Durchfahrtsstraße und als Tourist würde ich mir auch nicht anmaßen eine der Seitenstraßen zu nutzen. Einige der Fußgängerbereiche sind recht breit, dass man sich für eine KfZ Nutzung verwenden möchte, dann aber vor einer Treppe o.a. enden würde. Die Auffahrt ist schon ein wenig abenteuerlich, aber sicherlich nicht die aufregendste Strecke, dafür aber wirklich sehr hübsch. In Lakens selbst gibt es eine Ampel zur Regelung des Durchgangsverkehrs. Abwohnende Griechen ignorieren sie allerdings, also nicht wundern und nicht einfach hinterher düsen. Die rote Welle ist recht lang. Motor ausstellen und ggf die Aussicht genießen. Neben der Ampel gibt es ein kleines Geschäft mit einem Café  und kurz dahinter ein sehr gutes Restaurant in dem wir hervorragend Fischgerichte gegessen haben. Die Plätze sind begrenzt. Über den Tag hat man von beiden Einrichtungen tollen Ausblick auf die Küste.

Ag. Georgios Pagon
Ein Küstenort mit langen feinen Sandstrand. Die Ortschaft haben wir jetzt nicht als besonders war genommen. Vermutlich ist es ein reiner Touristenort für alle, die ihre Haut in der Sonne am Strand brutzeln lassen wollen. Der Strand ist ganz nett.  

Afiosa
Unser eigentliches Ziel war Afiosa. Um von Ag. Georgios auf das Bergdorf zu fahren, muss man an einer Stelle ein steile und schon recht enge Straße hochfahren. Ich fahr froh, dass ich keinen Gegenverkehr hatte. Wieder so ein puh-Moment, wenn man ohne Probleme oben angekommen ist. Oben muss man dann noch ein ganzes Stück fahren, um Afiosa zu erreichen. Sobald die ersten parkenden Auto kommen, sollte man die Möglichkeit nutzen nach einem geeigneten Parkplatz zu suchen. Es kann recht voll werden. Wer ins Restaurant oder Café oben möchte, kann die paar wenigen Plätze davor nutzen. Alle anderen müssen sich entlang der Straße (Aber nur auf einer Seite) etwas suchen. 
Der Ort ist wirklich bezaubernd und man kann hier eigentlich alles finden (außer groß Shopping) was das Urlaubsherz höher schlagen lässt. Restaurants, Cafés, Aussicht, Wandern und Strand am Ende des Wanderweges. Der Wanderweg ist natürlich wieder sehr durchwachsen - breit genug, aber mit großen Steinen. Ich habe anderen dazu geraten festes Schuhwerk anzuziehen. Manche sind mit FlipFlops runter, für mich total absurd und riskant. Mit Schlappen würde ich mir die Beine brechen. Manchmal hat man ganz gute Stellen, dann wiederum eher rutschiges und schwieriges Terrain. Man läuft zur Zwillingsbucht ganz gut 20-30min. (schätzungsweise). Ich bin nur bis zum Aussichtspunkt gelaufen A) weil wir eh erst am späten Nachmittag ankamen B) allein unterwegs war und meine Urlaubsbegleitungen natürlich auch nicht ewig im Café sitzen lassen wollte. Zum Baden fand ich es jetzt persönlich auch noch recht kühl. 
Wieder oben auf der Bergkuppe hat man gen Norden auch noch einen fantastischen Ausblick Richtung Nordküste. 

Korfu Stadt
Ich gebe zu, dass mich Korfu Stadt am ersten Tag nicht aus den Socken gehauen hat. Durch die Osterfeiertage, war Korfu Stadt voll und irgendwie bin ich auch ständig in Straßen gelaufen, die nicht wirklich attraktiv waren. Richtig schön, fand ich dann eigentlich erst die Festung. Durch den Feiertag konnte man einen Teil davon sogar kostenlos besuchen.  
Trotzdem entschied ich mich eine Early Bird Mission nach Korfu Stadt zu starten. Mein Ziel war es die kleine Insel mit der Kapelle zu fotografieren davon gibt es zwar bereits zahlreiche Fotos, aber egal. In dem Moment kann man sich dann doch verlieben. Wir hatten den perfekten Sonnenaufgang - ganz milde, sanftes Licht, völlige Ruhe. Die kleine Insel liegt genau neben dem bzw. Ist dem Flughafen vorgelagert. So früh ist zum Glück kein Flieger geflogen/gelandet. Da es uns nun doch so gut gefallen hat und uns der Morgen eingelullt hat, sind wir dann doch auch nochmal in die Altstadt gelaufen und oh wunder, beinahe menschenleer und in dem morgendlichen Licht, ist dann auch die Stimmung wunderbar. Nun laufen wir die Straßen, die auch wirklich charmant sind. Kein Gedrängel, kein Lärm (außer der morgendlichen Prozessionen). Einige  Scherben der runtergeworfenen Karaffen liegen noch auf den Straßen. Das Osterfest im Staub noch eingehüllt. 
Hinweis: am Ostersamstag werfen die Korfoiten um 11Uhr (wenn ich mich recht erinnere) mit Wasser gefüllte rote Karaffen aus den Fenstern. Zu diesem Spektakel versammeln sich etliche x1000 Menschen in der Stadt. Ebenso zu den Feuerwerken am Freitagabend. Der Verkehr wird dann größtmöglich aus der Stadt rausgehalten und durch die Polizei geregelt. Wer dem beiwohnen möchte, der sollte bereits morgens anreisen, um das Chaos zu umgehen und viel Durchhaltevermögen mitbringen. Am Samstag früh war es bis ca. 9Uhr noch nicht problematisch entlang der Esplanade einen Stellplatz zu finden. Danach bricht aber auch da das Chaos los, weil die Griechen auch aus dem Umland an den Prozessionen teilnehmen.

Nimfes
Am gleichen Tag, an dem wir die Early Bird Mission gestartet haben, sind wir nach dem Frühstück (sind nochmal zur Unterkunft zurück) nach Nimfes gefahren. Ich wollte mir dort unbedingt den einzigen Wasserfall Korfus anschauen. Ja Korfu hat einen Wasserfall und nein er wird touristisch nicht besonders vermarktet. Er ist auch nur im Winter/Frühjahr zu sehen. Wir mussten auch nochmal bei uns in der Unterkunft nachfragen, haben ihn dann aber doch recht schnell gefunden. Der Weg führt durch die kleine Ortschaft Nimfes und durch Olivenbaumhaine. Der Weg ist unbefestigt, windet sich und ist sehr eng. Es passen keine 2 Fahrzeuge aneinander vorbei. Auch hier kam und glücklicherweise niemand entgegen. Dort, wo man zum Wasserfall absteigen kann, gibt es eine kleine Parknische. Der Abstieg ist auch hier sehr schwierig und unten abgekommen, sind wir auch wirklich sehr enttäuscht. Der Wasserfall ist schon ganz nett und es gibt sogar 2 Bänke auf denen man tatsächlich auch sitzen kann, aber der ganze Müll überall. Furchtbar!!! Man wird das Gefühl nicht los, nur über eine Müllhalde zu laufen, die etwas mit Sand bedeckt ist. Ekelhaft. Wir sind dann auch recht schnell wieder los. Schade! 

Epiklepsi
Wir waren nicht zurück nach Nimfes sondern weiter die schmalen Sandweg und kommen nach Epiklepsi. Ein weiteres Bergdorf. Hier machen wir einen kleinen Stopp, weil es doch ganz nett ausschaut, trotz einigen sanierungsbedürftigen Gebäuden. 

Acharavi
Mit Acharavi erreichen wir dann die Nordküste Korfus. Ein langgestreckter touristischer Ort, der noch im Winterschlaf liegt und erst langsam erwacht. Es ist windig und bestimmt für Kitesurfer etc. Gut geeignet. Eine kleine Pause mit Milchkaffee am Strand scheint angemessen zu sein. Ansonsten kann man eigentlich nicht viel über den Ort schreiben. Viele Unterkünfte, verschiedene Einkehrmöglichkeiten und Shopping Meile. Angenehm ist, dass hier keine hohen Hotelkomplexe stehen, sondern alles eher 2-3 Stockwerke max. stehen. 

Kassiopi 
Der Ort Kassiopi ist die letzte Station für den Tag, denn es wird zu spät um auf Pantekrator zu fahren und wir sind dann auch schon echt müde. Kassiopi ist eine gemütliche Hafenstadt an der nordöstlichen Küste. Von der Durchfahrtstraße zum Hafen kann man gemütlich laufen und viele der Gebäude sind in einem guten Zustand. Es gibt etliche Geschäfte und Ausflugsanbieter. Eine Mischung aus lokal und touristisch. Der Hafen ist wirklich sehr ansehnlich hergerichtet und bieten ein schönes Bild. Rundum reihen sich etliche Gastronomien. Hier lässt sich es entspannt zum Abendessen mit einem super Blick über den Hafen bis nach Albanien.  

Letzte Tage Paleokastritsa
Den letzten Tag haben wir noch schon in Paleokastritsa verbracht. Entspannt haben wir einmal auf den Terrassen vom La  Grote Lounge and Pub. Diese temporäre Location war noch komplett geschlossen und daher nur für wenige Touristen reizvoll. Da aber einige Sonnenliegen dort rumstanden, haben wir uns 3 zusammen gestellt und auch zum Fotografieren ist es interessant. Allerdings hatte ich an dem Tag schon recht schwierige Lichtverhältnisse, so gegen die mittägliche Sonne. Einige gefüllte Touri-Boote schipperten die Küste entlang, aber sonst war es sehr ruhig. Wir hatten uns für den Nachmittag auch eine Bootstour gebucht. Eine private, da wir nicht so wirklich mit 20anderen auf einer kleinen Nussschale sitzen wollten. Es war auch recht günstig. Ab 3 Personen haben wir je 20€/P bezahlt und waren knapp 1 1/2 Stunden unterwegs. Am Nachmittag war es schon recht windig und schon recht kühl. Die Küste vom Wasser aus zu sehen, sollte man sich allerdings nicht entgehen lassen. Auch wir Laien sehr interessant und unser Bootsführer hat uns einiges über Korfu und die Entstehung erzählt. Leider in Englisch so das ich häufig übersetzen musste. Ich habe ihn dann auch mal wegen des Mülls angesprochen und er meinte zu mir, dass sich eine privat engagieren, weil die Situation wirklich schlimm ist und mit dem Tourismus wahnsinnig zu nimmt im Jahr. Die Bootsführer versuchen regelmäßig gemeinsam rauszufahren und die Strände und Küsten, entlang derer sie ihre Touren anbieten müllfrei zu halten. Er meinte, dass selbst einige Touris mittlerweile mit Säcken voll Müll zurück auf sein Boot kommen, wenn sie sich auf entlegenen Strände für Stunden absetzen lassen. 
An einer Stelle glaub ich sogar einen Oktopus gesehen zu haben, so klar war das Wasser. Zum Schnorcheln ist es bestimmt schon sehr interessant. Fische konnten wir am sogenannten „Blue Eye“ sehen. Eine Felsformation, die eine Art Brücke im Wasser bildet und somit als eine Art oval erscheint, wenn das Licht durch das Wasser bricht. An der Stelle waren etliche Fische. Gar nicht so einfach das zu fotografieren, weil man stark durch die Wellen aufpassen muss. Das Boot wird dazu nämlich extra in eine enge Felsennische rangiert. 








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